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AutorenbildMartin

Die Hardgainer Lüge!

Oder: Wie man die Wirtschaft ankurbelt!

 

Ich war sehr dünn als ich mit dem Krafttraining begonnen habe. Mit der Hoffnung dieses leidige Thema hinter mir lassen zu können, habe ich also angefangen zu Trainieren. Und so wie ich bin, habe ich erstmal kräftig recherchiert, wie was funktioniert und was man so wissen sollte. Also habe ich mir in meiner Unwissenheit sehr viel Halbwissen angeeignet und bin natürlich auf Verkaufstaktiken reingefallen!



Hardgainer und Softgainer

Der erste Begriff, der mir bewusst im Kopf geblieben ist, ist der des Hardgainers. Es hat auch einfach perfekt zu mir gepasst. Gefühlt war dieser Begriff nach mir benannt. Ich konnte essen was ich wollte und trainieren wie ich wollte und es passierte nichts. Ich blieb einfach dünn.


Das kam mir natürlich sehr gelegen, ich war nicht allein! Meine Hoffnung war geweckt und mein Wille sinnlosen Kram zu kaufen genauso. Was mir nicht aufgefallen war, waren unfassbar viele Produkt Platzierungen. Kauf dieses und jenes damit du an Masse aufbaust und deine Muskeln noch schneller wachsen. Angebliche Problemlöser.


Bei Softgainern dasselbe Spiel nur war das Problem bei diesen, dass sie angeblich zu schnell Fett ansetzen. Also kauf doch anderes Zeug, anstatt dich mit deiner Ernährung auseinander zu setzen. Hilft dir zwar nicht, kurbelt aber die Wirtschaft an.


Weightgainer hier, Whey-Protein dort…dürfen es noch ein paar unnötige BCAAs für den Anfänger sein?! Ach so, und natürlich wird ein ganz spezieller Trainingsplan für Hardgainer und Softgainer benötigt, der auch rein zufällig käuflich bei uns erworben werden kann… Na klar!



Was steckt dahinter?


Was steckt nun hinter diesen Begriffen? Hardgainer nehmen niemals zu und Softgainer werden bei allem was sie zu sich nehmen instant Fett?

Der Mythos dahinter soll der Stoffwechsel sein. Angeblich haben Hardgainer einen viel schnelleren Stoffwechsel als Softgainer, die mit einem sehr langsamen Stoffwechsel daherkommen. Außerdem müssen Hardgainer anders trainieren als Softgainer um Muskeln aufzubauen…


Fast vergessen, die Normalgainer! Die Ausnahme, die sind so ein mittel ding und machen einfach etwas von jedem der zwei anderen. Passt dann schon!

Ihr geht aber natürlich nicht leer aus, ihr dürft euer Geld gerne für dieselben Dinge, die euch nichts bringen hierlassen. Wir haben auch noch 500 andere Nahrungsergänzungsmittel, die nicht notwendig sind, aber gut für unseren Umsatz. (Aber dazu in einem anderen Blog mehr!)



Alles Quatsch?


Meine Hoffnung ein Hardgainer zu sein ist dann verflogen als ich mir immer mehr Wissen angeeignet habe und gemerkt habe das all dieser Kram, den ich dort gelesen hatte und gekauft hatte, überhaupt nichts bringt.


Wenn man etwas tiefer in die Materie vordringt, dann wird man schnell vor die blanke Wahrheit gestellt. Klar kann es sein, dass man einen schnelleren Stoffwechsel als jemand anderes hat. Es gibt dafür auch einen Grund und der lautet Bewegung!

Auch wenn es manche nicht hören wollen, aber jeder ist seines Glückes Schmied. Ob du einen langsamen oder schnellen Stoffwechsel hast, liegt nicht an deinen Genen und nein du kannst es auch nicht als Ausrede nutzen!

Und ich als Hardgainer kann auch nicht die Ausrede nutzen das ich schon so viel esse und trotzdem nicht zunehme. Dann esse ich noch nicht genug!

Wenn man nicht zum Beispiel eine Schilddrüsenerkrankung hat, dann liegt es einzig und allein an einem selbst. Und krank sind die wenigsten!



Was ist denn nun Sache?


Die Zauberwörter lauten Ernährung und Bewegung. Du isst nicht genug, wenn du Hardgainer bist, Ende! Und wenn du Softgainer bist, dann isst du einfach zu viel, fertig. Hört sich zu einfach an? Ist aber so!


Hardgainer sind oft die Menschen, die sich im Alltag automatisch unbewusst mehr bewegen als Softgainer und somit auch einen oft viel höheren Kalorienverbrauch haben. Das sind oft auch ganz unbewusste Bewegung wie zum Beispiel das Wackeln mit dem Fuß. Hört sich nach wenig Bewegung an, aber Kleinvieh macht auch Mist! Wenn sich dort über den Tag verteilt solche unbewussten Bewegungen häufen, kann das gerne den Kalorienverbrauch schnell in die Höhe treiben und viel ausmachen am Ende des Tages!


Als ich das erste Mal darauf geachtet habe ist mir auch aufgefallen das ich viele solcher kleinen Bewegungen in meinem Alltag habe.


Bei der Ernährung war es sehr ähnlich. Dort ist mir auch nach dem ersten Mal tracken aufgefallen, wie wenig ich wirklich esse. Zudem bin ich jemand der nur schwierig große Mengen essen kann, weil ich es auch noch nie gemacht hatte. Der Körper kennt es nicht, kann es aber lernen! Grade bei der Ernährung sind es oft Kleinigkeiten die viel aus machen können.

Da gibt es die Menschen, die ihr essen in Soßen ertränken und es gibt diese, die keine oder nur sehr wenig Soße nehmen. Oder das Brot mit Butter schmieren oder ohne. Viel oder wenig. Auf das Brot eine Scheibe Wurst oder zwei oder drei. Das kann am Ende einen Riesenunterschied machen. Und ich war nicht einfach so, so dünn.

Ich bin der, der dauernd mit dem Fuß wackelt, oft aufsteht, lieber auch mal die Treppe nimmt und der jenige der wenig oder gar keine soße zu seinem Essen nimmt. Genauso will ich keine Butter auf meinem Brot und auch nur eine Scheibe Wurst!



Das Training


Muss das Training jetzt speziell sein oder nicht?

Fakt ist, um Muskeln aufzubauen muss ein Reiz gesetzt werden. Und dieser wird mit intensiven Krafttraining gesetzt. Vorzugsweise mit hohen Gewichten und wenig Wiederholungen. Das gilt für angebliche Hardgainer und Softgainer! Das Einzige was ihr bei eurem Training immer beachten solltet sind eure ganz persönlichen Vorrausetzungen. Nicht irgendwelche Mythen aus dem Internet die euch Geld aus der Tasche ziehen mit irgendwelchen Standardplänen.


Während meiner Ausbildung in der Hypertrophie Masterclass sind die Begriffe Responder und Non-Responder für Trainingsreize gefallen. Diese Begriffe könnte man grob auch auf Softgainer und Hardgainer übertragen. Bei den beiden Begriffen geht es aber eher um spezielle Reaktionen auf gewisse Trainingsreize. Das bedeutet das manche Menschen auf gewisse Trainingsreize besser oder schlechter reagieren als auf andere. Was den Mythos des Hardgainer und Softgainer aber keinesfalls unterstützt. Sondern eher, dass jeder Mensch individuell ist und auch einen individuellen Trainingsplan verfolgen sollte und gegebenenfalls dort Übungen, auf die der jenige nicht so gut anspringt, mit anderen ausgetauscht werden sollte.


 

Die Lösung und das Fazit


Die Lösung? Lass dich nicht verarschen und beschäftige dich mit dir selbst. Es ist wichtig zu wissen, wie der Körper funktioniert und warum manches nicht so funktioniert wie man es gerne hätte. Oft sind es Kleinigkeiten oder unbewusste Handlungen, die uns scheitern lassen. Man muss sich mit sich selbst und seinem Körper auseinandersetzen, um Veränderungen zu erreichen.

Als ich meine Ernährung verstanden habe, habe ich innerhalb von einem Jahr 20 Kilo zugenommen. Natürlich auch viel Fett, aber vorher dachte ich, dass ich niemals zunehmen kann.


Es gibt kein Wundermittel, das dir die Arbeit abnimmt!


 

Wenn auch du etwas verändern möchtest, du aber nicht weißt, wie du es angehen sollst, dann melde dich bei mir und wir gucken gemeinsam ob und wie ich dir helfen kann dein Ziel zu erreichen!





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